ALEXANDER G. ZAKHAROV

Malerei I Grafik I Skulpturen I Holzschnitt



ÜBER DEN KÜNSTLER (Presseausrisse)

"Wie lebt es sich als international bekannter Künstler, wild und frei zwischen Ausstellungen in Malmö, Miami und Moskau? Alexander Zakharov wohnt in Wolbeck und hat die perfekte Metapher gefunden: 'Es ist ein Schwimmen zwischen Unterwassersteinen.'

Natürlich müsse er nie zur Arbeit fahren, arbeitet nur nach seinem Rhythmus: 'Künstler haben ein schönes Leben. Aber keine Garantien.' Nun habe die Wirtschaftskrise die Szene erfasst. Eine Schweizer Galerie, bei der er ausgestellt hatte, musste schließen. 'Man darf den Kopf nicht hängen lassen. Ich lebe noch."

Markus Lütkemeyer in: Westfälische Nachrichten, 6. Februar 2013

Erotischer Sinneswandel

"Die Frau ist das schönste Verhängnis des Mannes. Ohne ihr Dasein müsste er seinen Karriere-Komplex ad acta legen, seine 'Mein-Haus-Meine-Jacht-Mein-Jaguar'-Pläne entsorgen - und auf höchste Sinneslust verzichten. Die Welt könnte dichtmachen. Den Beziehungsreichtum weiblicher Strahlkraft scheinen die Bilder des ukrainischen Malers Alexander Zakharov zu feiern, dessen Ausstellung "Erotischer Sinneswandel" in der "Rudifredlinkegalerie" in Wolbeck eröffnet wurde.(...)

Es sind Bilder, in denen Körper und Lust in burlesken Formen und Farben triumphieren. Im Bild "Gespräch" verschieben sich die Köpfe des Liebespaares wie Scharniere ineinander. Blutrot glüht das Gesicht des Mannes, sein Drachenauge fixiert die Dame seines Begehrens. Das Rot ihrer Lippen scheint jede seiner Nervenfasern zu elektrisieren, die als Rinnsale getrockneter Farbe organischen Schraffuren ähneln. Unübersehbar ist ihre erotische Dominanz, die seinen Mund verschlingt. Das Archaische der Liebe heben dunkle Farbfelder hervor, als ließe jede Bewegung das Paar unaufhaltsam ins Nirwana körperlicher Selbstvergessenheit abgleiten.

(...) In Zakharovs Bildern wird so die Erotik zum Zeichen für das temporäre Glück aller Paradiese: Der Augenblick höchster Erfüllung ist zugleich Scheitelpunkt ins abschüssige Gelände der Entzauberung. Sehenswert."

Günter Moseler in: Münstersche Zeitung, März 2014

"Alexander G. Zakharov setzt Frauen ins Szene, er spielt mit ihren Haltungen und ihren Gesten. Bei aller eindeutigen Zweideutigkeit es geht dabei um Beziehungen. (...) In einem Interview bekennt der Künstler: 'Mich faszinieren die sanften Linien. Der Schwung eines Schenkels und die Welle, die man bei einer weiblichen Brust zu sehen bekommt. Es sind winzige Details und flüchtige Momente, die für mich einen erotischen Reiz auslösen. Deswegen ist es viel zu kurz gegriffen, wenn man sich bei Erotik nur auf den weiblichen Körper beschränkt.'

Die ersten Gemälde, auf denen sich Zakharov mit dem Thema Leidenschaft und Erotik auseinandnersetzt, entstehen Anfang 2000. Es sind große Formate. Zwei Körper - Mann und Frau - liegen kreuzweise übereinander, beinahe wie in einem rituellen Akt. Die Bildsprache ist abstrahierend, kraftvoll und ausdrucksstark. Zakharov malt mit großer Geste und in stürmischen Farbsensationen.

Kaum 13 Jahre später ist die Komposition der Bilder farbiger, wenngleich immer noch Rot die beherrschende Farbe geblieben ist. Es hat beim Künstler ein erotischer Sinneswandel stattgefunden. Man spürt Sehnsucht, Zweifel, Wehmut, Einsamkeit, Begehren, Wollust und Liebe."

Jörg Bockow in: KONTUR 8, Frühjahr 2014