Alexander G. Zakharov über Kunst
So kam der Künstler zur Kunst
"Als Kind hatte ich begonnen, eine romantische Vorstellung der Welt in mir aufzubauen. Als Erwachsener wollte ich sie in meinem Beruf festigen, darum habe ich Biologie studiert. Ich hoffte darauf, all die kleinen Lebewesen kennen zu lernen, die Würmer, die Seesterne, die Muscheln, die Käfer, doch es war alles anders, es war in Wirklichkeit Chemie, fast nur Chemie.
Von den großen und den kleinen Bewohnern dieser Erde bekam ich selten etwas zu sehen, abstrakte, trockene Wissenschaft und Instrumente. Unter all den Formeln und Zahlen und Geräten begann ein flüchtiges Gefühl aus meiner Kindheit wieder Wurzeln zu fassen: Künstler werden und der Welt, wie sie sich in meiner Seele abbildet, Gestalt verleihen. Damals hatte mich mein Großvater davon abgebracht, es sei kein ernster Beruf, so vergaß ich es wieder. Aber nun wußte ich, dass ich es nicht wirklich vergessen hatte, jetzt erst gewann das Gefühl Kraft und es eroberte die Oberhand."
Der Künstler über seine Kunst
„Meine Bilder sind reine Emotion. Manchmal allerdings bin ich über mich als Maler auch ärgerlich, denn ich empfinde viel mehr als ich mit meinen Bildern ausdrücken kann. Wenn mir allerdings ein Bild besonders gut gelungen ist, dann bin ich mit mir zufrieden. Ich freue mich, dass ich etwas zur Welt gebracht habe, dass es in dieser Form und Ausdrucksweise noch nie zuvor gegeben hat. Ich habe darin etwas zum Leben erweckt.“
„Jede Farbe hat ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Möglichkeiten. Für mich ist Ölfarbe etwas sehr Lebendiges. Die Acrylfarbe hat einen ganz anderen Ausdruck. Sie lässt sich rascher verarbeiten, dadurch wird der Arbeitsprozess schneller und direkter. Das ist allerdings auch verführerisch. Man wagt etwas, das man in Öl nicht so schnell machen würde.“
„Man muss in der Kunst leben, ganz in ihr aufgehen, dann kann man vielleicht gute Kunst machen. Ich kann mich nicht einmal darum bemühen. Ich kann nur ernsthaft, diszipliniert sein, versuchen, wahr zu sein, echt zu bleiben. Kunst erträgt keine Täuschung. Sie erstirbt in der Selbsttäuschung des Künstlers und in der Fremdtäuschung des Betrachters.“
„Wenn ich male, dann ist das immer ein Ausdruck meiner Seele. Malen nach der Natur, das interessiert mich überhaupt nicht. Selbst meine Landschaftsbilder basieren nicht auf realen Landschaften, die ich irgendwann oder irgendwo gesehen habe, sondern sie sind der Ausdruck meines Inneren. Sie bringen mein Fühlen dieser Welt auf die Leinwand.“